puh, also du solltest dir vielleicht erstmal die frage stellen was genau dich denn an der arbeit bei einer "topbank " reizt. hast du interesse an ökonomischen zusammenhängen oder möchtest du fette kohle verdienen (was auch legitim ist), im sinne der gesellschaft und deiner eventuell zukünftigen patienten würde ich dir aber dann eher zu BWL raten.
mal rein aus deiner persönlichen perspektive ist es doch aber eigentlich ziemlich easy. du schreibst du wolltest für 50k+medizin irgendwo studieren gehen und überlegst jetzt ob du den medizinplatz in deutschland für umsonst (>10x mehr bewerber als plätze) gegen den BWL-platz an einer noname uni tauschen würdest? klingt irgendwie komisch.
medizin ist, interesse vorausgesetzt, mit großem abstand das beste studium in deutschland und eigentlich auch weltweit. du lernst interessante dinge, mit denen du einen wirklichen mehrweit in der gesellschaft bewirken kannst. du hast so ziemlich das größte soziale ansehen, eine quasi staatlich geschütze arbeitsplatzgarantie und gehörst mit abstand zur berufsgruppe mit dem größten gehalt. es gibt quasi bis auf die hohe verantwortung und die harten ersten jahre an der klinik keine nachteile. und wenn es dir doch nicht gefällt kannst du auch pharmaberater machen oder in eine UB gehen...
es gibt zwar immer wieder ärzte die meinen, dass sie ja viel zu wenig verdienen weil sie vom hörensagen einen senior software-engineer von google oder einen investmentbanker in london kennen, der ja viel mehr verdient als sie selbst. was dabei vergessen wird, ist, dass egal wie schlecht das studium war, egal wie mittelmäßig sie sich in der praxis anstellen, egal in welchem dorf sie angestellt sind, ärte haben die garantie mal mindestens 100k im jahr zu verdienen (wenn sie wollen noch deutlich deutlich mehr). in allen anderen fächern (mit ausnahme von jura vielleicht) landet der große teil der absolventen (ob MINT oder BWL), auch die sehr guten, irgendwo als sachbearbeiter und macht bullshitaufgaben. selbst die hier im forum so gehypted IGM stellen sind im großteil langweilige bürojobs mit einer halbwegs zufriedenstellenden WLB. mehr nicht. das eine prozent der allerbesten absolventen (völlig unklar bei studienbeginn ob man das schafft) schaft es auf so einen highperformer job bei einer "topbank" oder zu google, wo man dann 5 jahre 50+ stunden die woche moralisch fragwürdige dinge tut und wenn der aktienkurs nicht mehr stimmt, rausegschmissen wird. mit über 45 wird es dann auch schwer ohne netzwerk überhaupt noch so eine stelle zu finden. währenddessen holen die kliniken die ärzte oft für fürstliche honorare aus der rente zurück. diese zustände sind wirklich einmalig unter arbeitnehmern. wenn mir jemand gesagt hätte wie die zustände für mintler sind, hätte ich von anfang an auf medizin gesetzt.
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